Pläne und Träume – Gezeichnet in der DDR

24.5.–7.9.2025
Museum für Architekturzeichnung, Berlin

Gab es Besonderheiten in der zeichnerischen Arbeit von Architektinnen und Architekten in der DDR? In den Planungsbüros wurde mit den weltweit üblichen Arbeitsutensilien gearbeitet. Und wie überall waren die Talente unterschiedlich verteilt, jedes Entwurfskollektiv hatte seinen besonders begabten „Zeichenfuchs“, der am Ende die entscheidenden Visualisierungen einer Entwurfsidee lieferte. In dieser Hinsicht ließe sich anhand ausgewählter Schaublätter sehr wohl eine Stilgeschichte über vier Jahrzehnte DDR-Architektur bebildern.

Doch um ein Illustrieren der DDR-Baugeschichte soll es in dieser Ausstellung nicht gehen. Hier wird nach den Machern von Architektur gefragt, nach Motiven, Visionen, auch Enttäuschungen mehrerer Generationen von Architektinnen und Architekten. Diese absolvierten alljährlich die Baufakultäten in Dresden, Weimar und Berlin und gerieten mit hochgesteckten Zielen in eine Berufspraxis, in der kreatives Entwerfen immer mehr zurückstehen musste zugunsten radikal technisierter Bauprozesse unter zunehmenden Sparvorgaben. Die Lust an frei entwickelten Gestaltideen wurde in verwegenen Wettbewerbsentwürfen oder als freie künstlerische Übung ausgelebt. In dieser Ausstellung interessieren also vor allem die Unterschiede: Professionelle Zeichnungen für konkrete Bauaufgaben stehen im Kontrast zu privaten Zeichenblättern, die oft über ganz anders gelagerte Visionen und Reflexionen Auskunft geben: hier Auftragsbilder, da Wunschproduktion!

Für die Präsentation von über 140 Zeichnungen wird in großem Umfang auf die reichhaltigen Bestände der Wissenschaftlichen Sammlungen des Leibniz-Instituts für Raumbezogene Sozialforschung (IRS) in Erkner zurückgegriffen. Darüber hinaus werden Zeichnungen aus der Berlinischen Galerie – Landesmuseum für Moderne Kunst, Fotografie und Architektur (Berlin), dem Stadtarchiv Leipzig, dem Archiv der Moderne der Bauhaus-Universität Weimar, dem Landesamt für Denkmalpflege Sachsen (Dresden), dem Stadtmuseum Weimar, dem Werkbundarchiv – Museum der Dinge (Berlin), dem Archiv der Stiftung Sächsischer Architekten (Dresden), der Klassik Stiftung Weimar, dem Kulturbüro der Kulturbetriebe Frankfurt (Oder) sowie aus Privatbesitz gezeigt.

Zur Ausstellung erscheint ein Katalog.

Abb.: Peter & Ute Baumbach. Skizze für Wettbewerb Stadtzentrum Gera, ca. 1967/68. IRS Erkner / Wissenschaftliche Sammlungen

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